Mittwoch, 2. Februar 2011

Unglaubliche Vorfälle bei Madrid vs. Valladolid

Das Publikum im Bernabeu-Stadion hat bei Real Madrids 2:2 gegen Real Valladolid im Spätsommer des Jahres 2001 das wohl kurioseste Tor in der Geschichte der Fußball-Arena erlebt. Die sehr mittelmäßige Elf von Valladolid also auswärts gegen die „Königlichen“ von Real Madrid, die auch damals schon zuweilen einen ganz flotten Ball zu spielen pflegten. Valladolid war krassester Außenseiter. Im Samstagabendspiel von Spaniens Primera Division lief damals die 70. Minute,
als ein Pfiff ertönte. Der Urheber war anschließend nicht mehr zu ermitteln. Vermutlich wollten besonders clevere Madrid-Fans damit einen Angriff der Gäste stören, erreichten jedoch das genaue Gegenteil: Real Madrid hörte auf zu spielen, Real Valladolid nicht. Information für Laien: Wenn der Gegner während eines Punktspiels plötzlich zu spielen aufhört, erhöht das die Chancen auf einen erfolgreichen Torschuss immens! Und so auch hier: Gegen nun teilnahmslos herumstehende Superstars schossen die Durchschnittskicker aus Valladolid den sensationellen Ausgleich und verteidigten ein nie für möglich gehaltenes 2:2 bis zum Schlusspfiff. So weit, so gut. Aber wer hat wirklich gepfiffen?
Das fragten sich am folgenden Sonntag die Fußballfans in ganz Spanien. Der Pfiff war im Stadion deutlich zu hören gewesen. Er kam nach Aussage der Real-Spieler nicht aus dem Publikum, sondern vom Spielfeld. Allem Anschein nach hatte ein Spieler von Valladolid mit seinem Mund den Schiri-Pfiff imitiert.

Harold Lozano
Aber wer war es? Der Radiosender Cadena SER und die Zeitung "El Mundo" machten den Kolumbianer Harold Lozano als den "falschen Schiedsrichter" aus. Aber der Mittelfeldspieler schwor, dass er nicht gepfiffen hatte. "Fußball ist etwas für Clevere, und bei dem Tor war Valladolid uns voraus", gestand Reals Verteidiger Michel Salgado später ein.

Und jetzt der absolute Hammer!
Die Freude der Jungs aus Valladolid wollte gar überschäumen. Vor allem ihr argentinischer Torhüter Albano Benjamin Bizzari mochte sich nicht mehr beruhigen vor Glück. Vorerst. Kurz nach dem Abpfiff ereilten ihn nämlich die Ergebnisse der übrigen Spiele. Die ließen ihn erblassen – erinnerten sie ihn doch daran, dass er vor dem Spiel in Madrid einen Totoschein abgegeben hatte. Mal so, aus Bock, und im Namen der gesamten Mannschaft. Er hatte verdammt gut getippt, der Torwart: Alle Ergebnisse stimmten! Beziehungsweise: Alle bis auf eines. In seine eigene Mannschaft hatte Bizzari offenbar nicht sehr viel Vertrauen und tippte auf eine Niederlage gegen Real Madrid.

Das Ende vom Lied: Statt 11 Richtigen hatten Bizzari und seine Kollegen nur 10 Richtige. Das brachte immerhin umgerechnet 90.000 Euro Gewinn. Selbst wenn man den Betrag durch die Anzahl der Spieler teilte, konnte man davon immer noch schick in Urlaub fahren. Soweit die gute Nachricht. Die Schlechte: Hätte Valladolid in Madrid - wie geplant - verloren, dann wäre Bizzaris Tippschein mit schließlich 11 richtigen Tipps ... Achtung: 10 Millionen Euro wert gewesen! Niemals zuvor in der Geschichte des spanischen Fußballs ist ein Punktverlust so tränenreich betrauert worden.

bleibt Geil ;)

Euer Soccerleaks.de Team!

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